Wer kennt die Situation nicht von vielen Drückjagden. Da wird mit viel Selbstvertrauen unter Verwendung von mehr oder weniger brauchbaren Messern und anderer Werkzeuge ein Stück Wild versorgt. Dabei könnte es so einfach sein, denn in der Regel reicht ein scharfes Messer, um die stärkste Sau aufzubrechen. Daher hat der Hegering unter dem Motto „Wild fachgerecht zerwirken und küchenfertig vorbereiten“, am 02.02.2019 eine Fortbildung für Jägerinnen und Jäger angeboten, die selbst erlegtes Wild in der eigenen Küche verwerten wollen. Beginnend mit dem fachgerechten Abschwarten bzw. aus der Decke schlagen und Zerwirken von Schwarz- und Rehwild wurden unter der fachkundigen Anleitung von Thomas Rumpf diese handwerklichen Fähigkeiten anschaulich vermittelt. Selbstverständlich wurde auch auf die Ausrüstung eingegangen, denn ohne taugliche Arbeitsgeräte ist eine professionelle und hygienische Wildverarbeitung nicht möglich.
Nachdem die Stücke grob zerwirkt waren, begann die eigentliche Arbeit. Sämtliche Schritte, wie ein Stück Wild küchenfertig gemacht wird, wurden im Detail gezeigt. Die Keulen wurden entbeint, der Rücken ausgelöst, Rippen für den Rollbraten gezogen, Häute entfernt und Fleischabschnitte für Wurst verwertet. Jeder konnte unter dem kritischen Blick von Waidgesellen Rumpf selbst Hand anlegen. Am Ende der Veranstaltung hatte jeder Teilnehmer das theoretische und praktische Wissen, um ein Stück Schalenwild vollständig für den Eigenbedarf vorzubereiten und ein qualitativ hochwertiges regionales Lebensmittel zu erzeugen.
Hegeringleiter Bernward Wagner dankte den Revieren Ihme, Ronnenberg, Vörie und Wilkenburg, die entsprechendes Schalenwild zur Verfügung gestellt hatten.
Dieter Schmidt